Covid-19: Ab sofort keine Veranstaltungen mit mehr als 50 Personen
Update:Mittlerweile sind öffentliche Veranstaltungen mit mehr als 50 Besuchern untersagt. Veranstaltungen unter 50 Teilnehmern sind vorab dem Ordnungsamt zu melden unter 03695 671 180.
Nicht betroffen sind private Familienfeiern ebenso wie Gastronomiebesuche.
Das Landratsamt Wartburgkreis hat mit einer Verfügung vom 12.03.2020 zum Schutz der öffentlichen Sicherheit ein Durchführungsverbot von Veranstaltungen mit mehr als 100 Personen im gesamten Gebiet des Wartburgkreises sowie der Stadt Eisenach verfügt. Dies bezieht sich auf öffentliche ebenso wie nichtöffentliche Veranstaltungen unter freiem Himmel und in geschlossenen Räumen. Die Anordnung gilt ab sofort und bis einschließlich zum 19. April.
„Das Virus wird keinen Bogen um den Wartburgkreis machen“, sagt Landrat Reinhard Krebs. „Alles, was wir aktuell tun können, um Zustände wie in Norditalien zu verhindern, ist, die Ausbreitungsgeschwindigkeit und die Zahl der Ansteckungen zu verringern. Veranstaltungen sind aufgrund der hohen Anzahl und Intensität von Kontaktmöglichkeiten und einer häufig engen Interaktion zwischen den Teilnehmern besonders zur Verbreitung des Virus geeignet.“ Die Leiterin des Gesundheitsamtes Dr. Helena Maier erklärt dazu: „Die Viren vermehren sich exponentiell. Das bedeutet, die Zahl der Ansteckungen verdoppelt sich innerhalb von wenigen Tagen immer weiter. Ausgehend von den gut Tausend bestätigten Corona-Fällen in Deutschland zu Beginn dieser Woche lässt sich ausrechnen, wozu eine solche Rate in wenigen Wochen führen würde. Es ist richtig, dass die Krankheit bei der Mehrheit der Betroffenen einen milden Verlauf, ähnlich dem einer Erkältung, nimmt. Doch bei älteren Menschen und solchen mit einer Vorerkrankung, kann ein schwerer Verlauf eine Behandlung im Krankenhaus erfordern und hier kämen wir bei einer ungebremsten Ausbreitung schnell an unsere materiellen und personellen Grenzen.“
Um das zu verhindern, müssen sich Verdachtsfälle 14 Tage in Quarantäne begeben, damit sie nicht noch mehr Menschen anstecken. Je mehr Menschen jedoch in Quarantäne müssen und damit in ihren Berufen ausfallen, umso stärker wird das wirtschaftliche und gesellschaftliche Leben beeinträchtigt. Dies gilt es zu verhindern. Durch die Anonymität der Besucher der meisten Veranstaltungen ist es im Nachgang aber nahezu ausgeschlossen, zeitnah alle Kontaktpersonen zu ermitteln um mögliche lnfektionsketten zu durchbrechen. „Die eigentliche Ansteckungswelle steht uns noch bevor“, so Dr. Helena Maier weiter, „mit einer Risikozeit von mindestens acht Wochen müssen wir rechnen.“
„Es ist traurig, dass wir jetzt Veranstaltungen absagen müssen, auf die wir uns gefreut haben, dass wir auf den Besuch von Theatervorstellungen und Sportveranstaltungen verzichten müssen“ bedauert auch Landrat Reinhard Krebs. „Aber es ist notwendig, dies jetzt zu tun, um zum einen zu verhindern, dass ältere oder geschwächte Menschen sterben, die ohne Corona noch lange weiter leben könnten, und zum anderen, um unser wirtschaftliches und gesellschaftliches Leben nicht lahmzulegen. Ich hoffe auf unser aller Solidarität und Vernunft.“