Ortsrundgänge in Hohleborn, Kaltenborn und Langenfeld - Bürger nehmen ihre Dörfer unter die Lupe
Die Bad Salzunger Ortsteile Hohleborn, Kaltenborn und Langenfeld wollen als Dorfregion in das Dorfentwicklungsprogramm des Landes aufgenommen werden.
Dazu gab es in jedem Ortsteil einen Rundgang mit interessierten Bürgerinnen und Bürgern, bei denen gemeinsam die Stärken und Schwächen in den Ortsteilen benannt und der zukünftige Entwicklungsbedarf aufgezeigt wurde.
Gemeinsame Themen: Gasanschluss und Gewässerpflege
Gemeinsames Thema waren die Gasanschlüsse in Langenfeld und für Kaltenborn sowie als Option evtl. nun auch für Hohleborn, um alte Ölheizungen zu erneuern und in Zukunft klimafreundlicher heizen zu können. Im Rahmen der Arbeiten für den Gasanschluss könnten zum Teil auch Erneuerungen von Straßen sowie die unterirdische Verlegung der Stromkabel erfolgen, wurde hingewiesen. In schlechtem Zustand sind zum Beispiel in Kaltenborn der Pfaffenrain oder in Langenfeld die Neue Straße.
Als zwei von nur wenigen wurden hier leerstehende Gehöfte ausgemacht. Ansonsten ist Leerstand aktuell noch kein Problem in den drei Dörfern.
Ebenfalls in allen Orten wurde das Problem der Gewässerpflege angesprochen und es wurde auf das Problem der Verschlammung der Dorfbäche und Feuerlöschteiche hingewiesen. Teilweise müssen auch die Verbauungen erneuert werden. In Hohleborn wird der Dorfbach auch für die Abwasserbeseitigung aus den Hauskläranlagen genutzt.
Hohleborn: Blockhütte und Wasserhäuschen
In Hohleborn wurde das Wasserhäuschen genauer unter Lupe genommen, das sich in der Nähe des schönen Dorfteiches befindet. Der rechte Teil des Häuschens könnte als Treffpunkt oder Wanderinfo genutzt werden, wurde vorgeschlagen. Ändern möchte man hingegen die Auffanggrube, die mit Gittern abgesperrt ist. Evtl. könnte hier ein leichter Zugang zum Wasser geschaffen werden und der Vorplatz mit dem Dorfbrunnen besser gestaltet werden, lautete eine Idee.
Weiter ging es zur Blockhütte, die als Dorfgemeinschaftshaus genutzt wird. Die Innenausstattung mit Küchenmobiliar ist in Eigenleistung des Dorf- und Heimatvereins entstanden. Um den Freiplatz besser nutzen zu können, wurde angeregt, eine stabile Dachverlängerung anzubringen. Auch die Fläche um die Hütte könnte z.B. als Grillplatz noch genutzt werden.
Ein Abenteuerspielplatz für Kaltenborn?
Start in Kaltenborn war der Dorfplatz, der aktuell nur als Verkehrswendeplatz genutzt wird. Früher stand hier der Friedensbrunnen. Moniert wurde auch die Gestaltung des Buswartehäuschens. Im Zuge einer Neugestaltung des Platzes könnte auch der angrenzende Spielplatz erweitert und ein Schwalbenturm anstatt der Linde, die nicht richtig wächst, aufgestellt werden, wurde vorgeschlagen.
Handlungsbedarf besteht beim Feuerwehr- und Dorfgemeinschaftshaus am Sportplatz, weil hier die technischen Versorgungsleitungen erneuert werden müssen. Auch die Heizung und die sanitären Anlagen müssen modernisiert werden. Um den älteren Kindern und Jugendlichen etwas anzubieten, könnte im Außenbereich eine Art „Abenteuerspielplatz“ und ein Basketballplatz entstehen. Noch nicht fest steht hingegen, was mit dem alten Feuerwehrhaus geschehen soll. Hier ist noch die Sirene der Feuerwehr untergebracht, ansonsten ist das Gebäude aber baufällig, wurde erläutert.
Für die Kleinsiedlung der Sorghöfe ist ein Fuß-und Radweg als Anbindung nach Kaltenborn wichtig. Hierzu wurde die mögliche Streckenführung angeschaut.
Langenfeld: sanierungsbedürftige Kirche und hohe Verkahrsbelastung
Das älteste Gebäude in Langenfeld ist die St.-Markus-Kirche, wo alle 14 Tage Gottesdienst stattfindet. Vor allem das Dach muss hier saniert werden, wurde erläutert. Als zweite Priorität wird die Sanierung der historischen Orgel sowie der Kirchenmauer gesehen. Toiletten können im angrenzenden Dorfgemeinschaftshaus genutzt werden.
Großes Problem ist in Langenfeld die Verkehrsbelastung, weil die viel befahrene Bundesstraße durch den Ort führt. Durch die Umwidmung von der Landes- zur Bundesstraße kann auch der Bürgersteig nicht mehr kombiniert als Radweg genutzt werden und im Bereich des Brandplatzes ist die Tempo-30-Zone weggefallen. Als einzigen Übergang gibt es einen Zebrastreifen zur Bushaltestelle.
Genauer angeschaut wurde, wo der zukünftige Festplatz hinkommen soll. Hier wurde eine mögliche Fläche beim Gewerbegebiet angeschaut, die sich in Eigentum der Stadt befindet.
Ein großer Wunsch ist in Langenfeld ein zweiter größerer Spielplatz. Dieser könnte beim Sportplatz mit einem Bolzplatz integriert werden, wurde angeregt. Die Alternativfläche beim Unteren Schutz gehört nämlich einem Privaten, der nicht verkaufen will, wurde eingeschätzt. Durch den Wegfall der Flüssiggasanlage könnte beim Sportlerheim auch ein Anbau für die Umkleiden realisiert werden, war ein weiterer Hinweis. Aktuell gibt es eine große Nachfrage bei der Jugendarbeit des Fußballvereins.
Interessant ist auch, dass in Langenfeld noch fünf Landwirte im Nebenerwerb tätig sind. Hier wurde angeregt, ein Angebot „Stadtkinder aufs Dorf“ zu entwickeln, damit die Kinder und Jugendlichen wieder mehr Kontakt zur Landwirtschaft bekommen.