Ortsteil Tiefenort
Tiefenort ist seit Juli 2018 ein Ortsteil von Bad Salzungen. Der Ort liegt an der Werra zwischen den nördlichen Ausläufern der Rhön und dem westlichen Teil des Thüringer Waldes.
Besonderheit: Johann Melchior Molter (1696-1765), Komponist und badischer Hofkapellmeister, stammt aus Tiefenort. Er war zu seinen Lebzeiten bekannter als Johann Sebastian Bach.
Geschichte Tiefenorts
Tiefenort befindet sich am östlichen Rand des Krayenbergs. Die Krayenburg ist eng mit der Geschichte des Ortes verbunden.
Die Frankensteiner, im Lehnsverhältnis zum Kloster Hersfeld stehend, sind die Herren über Burg und umliegende Dörfer. Nach ihnen geht 1352 die Krayenburg an die Grafen von Henneberg. In rascher Folge wechselt der Besitzer. Schließlich kommt Tiefenort unter sächsische Herrschaft. Das Amt Krayenburg ist bedeutsames Verwaltungszentrum für die Region.
Der Dreißigjährige Krieg bringt auch in Tiefenort schwere Verwüstungen. Zum Wiederaufbau des Dorfes werden Steine der aufgegebenen Burg verwandt. Der Amtssitz zieht 1698 von der Krayenburg ins Dorf. Um 1850 verlassen 400 Tiefenorter ihre Heimat, um in Amerika ihr Glück zu suchen. Missernten mit Hungersnöten und bittere Armut treiben die Menschen außer Landes.
Tiefenort bleibt bis zum Ende des 19. Jh. ein bäuerlich geprägtes Dorf. Erst durch den Kalibergbau in Hämbach entwickelt es sich zu einer Industriegemeinde. Die Krayenburggemeinde gründet sich, um die Burgruine Krayenburg zu erhalten und wieder zur Geltung zu bringen. Federführend ist Baumeister Carl Schanz. 1926/27 entsteht eine Klause neben den Resten des alten Wachturms.
Nach dem Krieg erfährt die Anlage auf dem Krayenberg eine wechselvolle Geschichte: Parteischule, Kinderheim, Jugendherberge, Naherholungszentrum des Kalikombinats. 1990 gründet sich die Krayenburggemeinde neu und betreut seitdem die Burg.
Tiefenort heute
Der Kalibergbau ist heute Geschichte, doch die Kommune kann stolz auf viel Neues verweisen. Neue Straßen, ein neuer Kindergarten und ein Pflegezentrum. Einkaufsmärkte und ein neu gestaltetes Ortszentrum.
Tiefenort hat sich in den vergangenen Jahrzenten zu einem attraktiven Wohnort mit einer sehr guten Infrastruktur entwickelt. Die Krayenberghalle als Veranstaltungs- und Sporthalle ist die größte weit und breit. Mit der Sanierung von „Krugs Haus“ durch den Heimat- und Kulturverein ist ein kulturelles Zentrum geschaffen worden, in dem Brauchtum gepflegt und Feste gefeiert werden. Seit 1999 gibt es ein kleines Heimatmuseum am Amtshaus, welches selber nicht erhalten ist.
Tiefenort hat viele aktive Vereine, die gut zusammen arbeiten. Einige haben eine gute Jugendarbeit, wie z. B. der Fußballverein, der Kegelverein oder Schützenverein.
Ziele für Tiefenort
- Tiefenort als Schulstandort mit Grund- und Regelschule erhalten
- Das Waldstadion „Kaffeetälchen“ sollte mit Förderung saniert werden
- Ist die Krayenburg-Klause im Eigentum der Stadt, könnten Fördermittel beantragt werden, die Zufahrtsstraße ausgebaut und so die Burg wieder Anziehungspunkt werden.
- Die Tiefenorter wünschen sich, dass das Schwimmbad und das Kulturhaus „Stern“ erhalten bleiben
- Straßenbaumaßnahmen an der Pfarrgasse, Mühlgasse, Waldstraße und Drakestraße.